Gastbeitrag von Wolfgang & Jungs
Tour de Non 14.06. bis 18.06.17
Die Terminplanung fiel uns - 7 gestandenen und berufstätigen Männern - in diesem Jahr äußerst schwer. Letztlich blieb nur noch ein Termin um Christi Himmelfahrt übrig. Wie jedes Jahr seit 2005, wollten wir 5-7 Tage eine Rundtour radeln, und
wegen des frühen Termins sollte es eine Tour auf der Alpensüdseite werden und dazu nicht allzu
hoch hinausgehen.
Glücklicherweise kam dann aus dem MTB-Forum der Tip mit der Tour im Val de Non. Schnell war klar: das wird,
mit ein paar Anpassungen, unsere Tour, zumal damit der seit unserer Brentarunde
bestehende Wunsch einer Übernachtung auf dem Rifugio Peller erfüllt werden
konnte.
1 Tag Anreise und Halbtagesettappe nach Cles
Auf der Anfahrt haben wir noch kurzer Hand unseren Startort
von Spormiore auf den kostenlosen Parkplatz direkt am Eingang des Tals verlegt,
da wir so unsere letzte Etappe verkürzen konnten.
Los gings bei einsetzendem Regen durch Obstplantagen
Richtung Sporminore, aus den Regenschauern wurde ein heftiges Gewitter, richtig
nass wurden wir nicht da wir uns rechtzeitig unterstellen konnten. Ab Spormiore
folgten wir dann der Brenta Expert Runde bis kurz vor Cles, das wir dann auf alten
Waalwegen umrundeten, um schließlich unsere Unterkunft, das Albergo Cles zu
erreichen, die sehr zu empfehlen ist. Der Wirt hat uns mit gutem Essen und
seiner Lebensgeschichte einen sehr schönen Abend beschert.
2 Tag Bike und Hike zum Rif. Peller / Monte Peller
Am 2. Tag sind wir, abweichend von der Tour de Non, auf der
Strecke der Brentarunde zum Rifugio Peller hoch geradelt, welches wir plangemäß
schon am frühen Nachmittag erreicht haben. Nach einer, weder kurzen noch langen
Mittagspause bei gutem Essen auf dem Rifugio, haben wir uns zu Fuß auf den Weg
zum Gipfel des Monte Peller gemacht. Als wir zurückkamen war es mit der
Beschaulichkeit vorbei, mindestens 30 Biker bevölkerten die Terrasse, gegen 17
Uhr waren wir dann wieder alleine und wir konnten die schöne Aussicht, den
„ehrlichen“ Hauswein mit dem uns der Hüttenwirt beglückte und das gute Essen
genießen. An dieser Stelle noch ein Sonderlob an den Hüttenwirt und seine
Tochter für die top Übernachtung.
3. Tag Rifugio Peller – Cles- Lieb Frau im Walde
Unser Weg führte uns auf schönsten Trails, dem Navi sei Dank, wieder hinab nach Cles und auf die offizielle Strecke der Tour
de Non. Nach Überquerung des Lago di Santo Gustina erfolgte der 1500 Höhenmeter
lange Aufstieg zur Malga de Brez. Da wir wussten dass auf dieser, auf einsamen
Waldwegen verlaufenden Auffahrt keine Einkehrmöglichkeiten vorhanden sind, haben
wir uns schon im Tal mit einer reichlichen Brotzeit versorgt. Diese Brotzeit
hatten wir dann auch gegen Mittag dringend nötig, die Auffahrt war bei 30 Grad
im Schatten eine reine Qual und an der Malga, die nicht bewirtschaftet war,
haben wir uns dann erst einmal eine ordentliche Ruhepause gegönnt. Diese war
auch gut so, denn die nachfolgenden Trails und die immer wieder eingestreuten
Gegenanstiege haben unsere volle Aufmerksamkeit und Konzentration gefordert,
von der Wegführung, die ohne Navi nicht machbar gewesen wäre, ganz zu
schweigen. Trotz Navi konnten wir zusätzliche Höhenmeter nicht vermeiden, da
wir uns kurzzeitig verfahren hatten und wieder zurücksteigen mußten. Nach einem
langen Tag, Start um 8.20 Uhr, kamen wir ziemlich fertig um 18.30 Uhr an
unserem heutigen Quartier, dem Gasthof zum Hirschen, an. Das Hotel war mit
motorisierten Bikern völlig ausgebucht, wir kamen uns als richtige Exoten vor,
von der Gemütlichkeit der vorigen Übernachtungen konnten wir nur träumen, das
gute Essen entschädigte uns ein wenig.
4. Tag Lieb Frau im Walde – Malga de Romeno
Unser Weg führte uns auf einem Teersträßchen hoch zum
Gampenpass, danach kam eine Passage die ich so schnell nicht vergessen werde. Nach Überqueren der Passstraße und kurzer Auffahrt auf Schotter bewegten wir
unsere Räder mehr tragend und wuchtend als schiebend auf einem Wanderweg
Richtung Forcela de Mezzo. Der anschließende Wurzeltrail entschädigte voll. Wir
folgten weiter der Route und entschlossen uns schon zeitig (11 Uhr)zu einer
Mittagspause an der Felixer Alm. Nach einer weiteren Bergaufpassage, nur durch
eine kurze aber schöne Trailabfahrt unterbrochen, erreichten wir an
diesem wieder sonnigen und warmen Tag den Gantkofel. Die Aussicht von diesem
Punkt ins Etschtal und die Dolomiten ist atemberaubend, wir konnten uns fast
nicht mehr losreißen, so schön ist es dort oben. Aber hilft ja nicht,
schließlich hatten wir erst die halbe Strecke hinter uns. Es folgten Trails und
immer wieder Trails und Forststraßen hinab bis zum Mendelpass und von dort
wieder stetig auf Forststrassen bergauf zur unserem heutigen Ziel, der Malga de
Romeno. Auch hier wurden wir nicht enttäuscht, gutes Essen und tolle Wirtin.
5 Tag Malga de Romeno – Monte Roen – Parkplatz
Der Tag begann mit 300 Höhenmeter schieben auf den Mt. Roen,
dort erwarte uns wieder herrlichstes Bergpanorama mit 360 Grad Rundumsicht, traumhaft. Es
folgte eine fast 20 km lange Abfahrt, mit allem was das Mountainbiker-Herz
begehrt. Technische Trails gepaart mit echten Flowtrails, es war einfach alles
dabei und das Wetter spielte auch noch so richtig mit. Ein echtes Highlight der
Tour am letzten Tag, was will man mehr. Danach noch einmal ein kurzer Anstieg
zum Castel Thun und danach nur noch mehr oder weniger bergab, nicht ohne den
einen oder anderen Trail, zum Ausgangspunkt der Tour.
Fazit: Sehr gut ausgearbeitete Tour, die uns 5 tolle Tage
bescherte, an denen wir mit dem Rad rund 190 km und 6800 hm zurückgelegt haben.
Ein herzlicher Dank an alle die an der Ausarbeitung der Tour mitgewirkt haben
und im speziellen „Isartrails“ für die tatkräftige Unterstützung beim Planen
unserer Variante.
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